"Clemens-Hofbauer-Hilfswerk für Priesterspätberufe e.V." aufgelöst

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räger des Studienheims St. Klemens/ Clementinum sowie der beiden angeschlossenen Schulen des zweiten Bildungswegs in Bad Driburg (Gymnasium Clementinum 1946-66, Klemens-Hofbauer-Kolleg 1966-1997) war das Clemens-Hofbauer-Hilfswerk für Priesterspätberufe, gegründet 1920, seit 1925 eingetragener Verein in Belecke (Amtsgericht Warstein), seit 1949 übertragen nach Bad Driburg (Amtsgericht Brakel: Vereinsregister Nr. 7), seit 2014 übertragen nach Paderborn (Amtsgericht Paderborn: Vereinsregister Nr. 10007).

Der Verein war als gemeinnützig anerkannt. Als explizit kirchlicher Verein unterstand das Hilfswerk zugleich auch dem kath. Kirchenrecht. Auf Beschluss der Mitgliederversammlung wurde das Hilfswerk mit Wirkung zum 20. April 2016 aufgelöst. Rechtsnachfolger ist der Erzbischöfliche Stuhl Paderborn.

  • Geborene Vereinsmitglieder des Hilfswerks waren seit 1955 die beiden Bistümer Münster und Paderborn, die als korporative Mitglieder durch ihre jeweiligen Generalvikare vertreten werden, sowie zwei von ihnen benannte weitere Mitglieder, von denen einer der jeweils amtierende Rektor des Clementinum Paderborn ist.
  • Hinzu kamen acht berufene Mitglieder aus den Reihen der Schulabsolventen, der sog. "Altklementiner".
  • Ferner gibt es eine große Zahl von "Freunden und Förderern", die das Vereinsanliegen lebendig unterstützen und die sich ihrerseits zum Förderverein St. Klemens e.V. zusammengefunden haben.
  • Der Vereinsvorstand wurde gebildet von den beiden Generalvikaren und dem jeweils amtierenden Rektor des Studienheims St. Klemens, der auch die Vereinsgeschäfte führt.

Sie finden weitere Informationen zu unserem Hilfswerk in der freien Online-Enzyklopädie Wipipedia:

Wikipedia-Eintrag: Clemens-Hofbauer-Hilfswerk e.V.

Wikipedia-Eintrag: Clemens-Hofbauer-Kolleg

Wikipedia-Eintrag: Bernhard Zimmermann


Die Geschichte des Hilfswerks, seines Studienheims und seiner Schulen: "Gymnasium Clementinum" u. "Clemens-Hofbauer-Kolleg"

Die improvisationsreichen Anfangsjahre in Belecke

  • Die Anfänge des Studienheims St. Klemens liegen in Belecke an der Möhne, (dem Geburtsort des jetzigen Paderborner Erzbischofes Hans-Josef Becker), heute ein Ortsteil von Warstein am Nordrand des Sauerlandes. Der Priester Bernhard Zimmermann war im benachbarten Allagen als Vikar tätig. Von Beruf zunächst Malergeselle, hatte er sich ab 1905 den Weg zum Abitur (1912 Gymnasium Dionysianum Rheine) und dann zur Priesterweihe (1916 Paderborn) unter unsäglichen Schwierigkeiten selbst erkämpfen müssen. Anfangs des 20. Jhdts. interessierte sich noch niemand für "Spätberufene", und die Idee eines Zweiten Bildungsweges war noch nicht gedacht. Im Blick auf seine eigenen Erfahrungen und mit der Zuversicht: "Es muß einen leichteren Weg geben für Leute meines Schlages" entschloß sich Vikar Zimmermann - völlig mittellos - zur Gründung eines Internates, das Priesterspätberufene zur Allgemeinen Hochschulreife führen sollte. Am 1. Februar 1920 rief Zimmermann mit Gleichgesinnten zunächst inoffiziell einen Hilfsverein ins Leben, der dann am 3. Mai 1922 den Schulbetrieb in Belecke eröffnete. Als Lehrer für die anfangs acht Schüler halfen der Pfarrer aus dem Nachbardorf Mühlheim und ein Vikar. Die einfachen Unterkünfte bauten sich die jungen Männer selbst, den Lebensunterhalt mussten sie sich in der Landwirtschaft erarbeiten.
  • Das Interesse am Studienheim St. Klemens war enorm, handelte es sich doch um die erste Einrichtung des Zweiten Bildungsweges im gesamten deutschen Sprachraum! 1924 waren es schon 160 Schüler. Eine neue räumliche Lösung wurde unausweichlich.
  • Am 10. Februar 1925 wurde der Trägerverein, das Clemens-Hofbauer-Hilfswerk für Priesterspätberufe offiziell ins Leben gerufen, als e.V. zunächst in Belecke, ab 1949 nach Bad Driburg transferiert.
  • In Zusammenarbeit mit dem Aschaffenburger Dekan Ferdinand Hufgard († 1937) gründete Zimmermann im Jahr 1926 ein Clemens-Hofbauer-Hilfswerk e.V. mit angeschlossenem Studienheim auch in Aschaffenburg. Das Studienheim musste allerdings in den Wirren der NS-Zeit 1935 geschlossen werden, das Aschaffenburger Hilfswerk besteht indes noch heute.
  • Ostern 1926 verließ der erste Klementiner mit dem Abitur in der Tasche das Haus. Die Abiturprüfung selbst mußte er allerdings als "externer Prüfling" im Gymnasium Warburg ablegen. Im Herbst 1926 bestanden vier weitere die externe Prüfung im Gymnasium Brilon. Im Herbst 1927 folgte ein sechster Abiturient mit externer Prüfung im Gymnasium Paulinum in Münster. Von jetzt an kooperierte man immer mit dem Paulinum, um den Anschluss an das staatliche Prüfungssystem zu erhalten.

Das Clementinum Bad Driburg wird zum Begriff

  • Vorausblickend erwarb Zimmermann 1925 günstig ein Grundstück (26,5 Morgen) in seiner Heimatstadt Bad Driburg am Osthang des Eggegebirges ("Nordfeldmark"), das 1931 noch einmal um 31 Morgen Richtung Innenstadt erweitert werden konnte.
  • Am 1. März 1927 setzte er dort den ersten Spatenstich zu einem neuen Studienheim, das zu Ostern 1928 von 190 Schülern und einigen Lehrern bezogen und am 26. September 1928 von Erzbischof Dr. Kaspar Klein eingeweiht wurde. Architekt war Josef Ferber (1874 Allagen - 1951 Soest) aus Soest. Zimmermann zog nun unentwegt durch ganz Deutschland, um Spendengelder für seine Einrichtung zu sammeln.
  • Mit 227 Schülern wurde im Schuljahr 1928/29 der Vorkriegs-Höchststand erreicht. Der Standort Belecke wurde noch bis 1934 aufrecht erhalten als sog. "Juvenat" für die ersten beiden Semester.
  • Am 10.09.1931 feierte der erste Priester, der aus St. Klemens hervorgegangen ist, seine Hausprimiz im Clemensheim.
  • Im Frühjahr 1932 erfolgte eine erste staatliche Anerkennung: die Schule wurde dem Schulprovinzialkollegium in Münster unterstellt, die Abiturprüfung allerdings durfte immer noch nicht eigenständig durchgeführt werden.
  • Von Ostern 1933-45 besaß das Clementinum sogar eine Filiale in Paderborn, das "Collegium Clementinum", zunächst zur Miete im ehemaligen "Ständehaus" in der Riemekestraße 11, dann ab Sommer 1935 im eigens erworbenen Gebäude Kilianstraße 26-28. Hier wurde nicht auf das Abitur vorbereitet. Vielmehr handelte es sich um ein Priesterseminar, in dem Theologiestudenten für die "auslandsdeutsche Seelsorge" und die Mission ausgebildet wurden. Sie studierten an der Paderborner Theologischen Akademie, konnten aber im Paderborner Priesterseminar wegen "Überfüllung" nicht aufgenommen werden. Das Gebäude in der Kilianstraße wurde bei den großen Bombenangriffen auf Paderborn im Frühjahr 1945 zerstört und dann anderweitig genutzt.

Das Clementinum in der NS-Zeit

  • Das Nazi-Regime führte von Beginn an mit allerlei Schikanen einen Kampf gegen das Heim und seinen Gründer. So wurden bspw. alle Schüler mit Vollendung ihres 18. Lebensjahres unverzüglich zum Reichsarbeitsdienst oder Militär eingezogen, während Schüler anderer Lehranstalten erst noch ihr Abitur vollenden durften.
  • Weil im Februar 1933 bei einer hausinternen Karnevalsfeier im Belecker Studienheim ein Schüler mit braunem Hemd und Hakenkreuz auf dem Hosenboden und unter Abspielen des Horst-Wessel-Liedes auf einer Zieharmonika den "Führer" karikiert hatte, andere Schüler im Laufe des Jahres mit ihrer Meinung auch nicht hinter den Berg hielten, entspann sich ab November 1933 ein Konflikt zwischen Arnsberger Regierungspräsident einerseits sowie Hausleitung und Paderborner Generalvikariat andererseits, so dass das Belecker Heim im Herbst 1934 auf politischen Druck hin geschlossen werden musste.
  • Am 1. April 1941 kam schließlich das "Aus" auch für Bad Driburg: Das Gebäude wurde beschlagnahmt und in eine Lehrerinnen-Bildungsanstalt umgewandelt, die von einer Direktorin namens Elisabeth Frey geleitet wurde. Das Kreuz auf dem Glockenturm entfernte man. Rektor Zimmermann wurde vom Erzbischof zum Pfarrer in Paderborn-Etteln ernannt und kehrte erst am 28.10.1948 nach Driburg zurück.
  • Von 1922 bis zur Auflösung 1941 hatten immerhin 450 Abiturienten das Clementinum erfolgreich absolviert. 258 Vorkriegssschüler sind tatsächlich Priester geworden.
  • Ca. 200 Schüler des Clementinum kehrten nicht mehr aus dem Krieg zurück; sie sind gefallen oder gelten als vermisst.
  • Als in Münster die obere Schulbehörde, das "Provinzialschulkollegium" ausgebombt worden war, evakuierte man sie von Herbst 1943 bis Kriegsende ins Clementinum.

Neuanfang in der unmittelbaren Nachkriegszeit

  • Unmittelbar nach Kriegsende drohte die Beschlagnahmung durch das amerikanische Militär. Doch dem Erzbistum Paderborn gelang es, das Gebäude rasch von der Eigentümerin, dem Clemens-Hofbauer-Hilfswerk, anzumieten: vom 1945 (1. Juli) bis 1949 (17. Juli) fanden so die Theologiestudenten des völlig ausgebombten Paderborner Theologenkonvikts Collegium Leoninum und die Philosophisch-theologische Akademie Paderborn ihre vorübergehende Bleibe im Clementinum. Das zweite Geschoss mußte indes - mittlerweile waren die Besatzungszonen eingerichtet worden - der Britischen Rheinarmee als Exerzitienhaus für ihre Soldaten abgetreten werden. Die den Briten zunächst streng verbotene "Fraternisation" mit den vormaligen Kriegsgegnern mündete aber schon bald in freundschaftliche Beziehungen, die noch Jahre später gepflegt wurden.
  • Die Klementiner, deren Schulbetrieb am 15.07.1945 inoffiziell und am 12.03.1946 mit offizieller Genehmigung wieder angelaufen war, wichen auf die Wirtschaftsgebäude aus oder mieteten Zimmer in der Stadt und den umliegenden Dörfern an.
  • Am 09.11.1946 erging schließlich die lang ersehnte, volle staatliche Anerkennung als altsprachliches Gymnasium Clementinum mit Abiturgenehmigung. Der Ausbildungsgang war auf sechs Jahre angelegt. Studienheim und Schule waren fortan zwei selbständige Institutionen, beide getragen vom Clemens-Hofbauer-Hilfswerk e.V.

Das Klemensheim erlangt in der unmittelbaren Nachkriegszeit als Tagungsort Bedeutung

  • Am 27.09.1945 tagte die westdeutsche Bischofskonferenz im Clemensheim (Köln: Kardinal Frings, Paderborn: Erzbischof Jaeger, Berlin: Graf Preysing, Münster: Graf von Galen, Osnabrück: Berning, Hildesheim: Machens, Aachen: van der Velden). Am Tag darauf stieß auch Erzbischof Griffin von Westminster dazu.
  • Übrigens: Am 11. September 1946 wurde in den Räumen des Clementinum Bad Driburg aus den Resten der vormaligen Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften unter Leitung des Atomphysikers Prof. Dr. Otto Hahn die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften gegründet, allerdings zunächst nur mit Geltung für die Britische Besatzungszone. (Daran erinnert heute eine Bronzetafel am Hauptportal des Klemensheimes).
  • Geheimrat Professor Dr. Max Planck war von den NS-Terroristen enteignet und mit Lehrverbot belegt worden, weil sein Sohn an Aufstandsvorbereitungen gegen Hitler beteiligt und hingerichtet worden war. Als der damalige Direktor des Collegium Leoninum, Prof. Dr. Höfer, über den Heisenberg-Promoventen DDr. Heimo Dolch, der jetzt als Dozent der Theologie im Klemensheim tätig war, hörte, dass Max Planck gegen Kriegsende in Berlin obendrein ausgebombt worden war, lud er ihn sofort nach Bad Driburg ins Klemensheim ein. Der fromme Protestant Planck kam gerne und mehrfach mit seiner Frau Marga nach Bad Driburg. Er weilte im Klemensheim u.a. in der Zeit vom 31.10. bis zum 26.11.1946. Das Haus versorgte in der auch für Wissenschaftler spürbaren Hungerszeit das Ehepaar Planck mit dem Lebensnotwendigen, er revanchierte sich mit Vorträgen für die Studenten.
  • Des gleichen weilten Prof. Dr. Otto Hahn mit Gattin vom 17.-26. Juni 1947 und vom 22.-24. Januar 1949 und Prof. Dr. Werner Heisenberg mit Gattin vom 15.-24. September 1948 im Klemensheim.

Die erfolgreichen 50er und 60er Jahre

  • Ein großer Erweiterungsbau mit Kirch-, Wohn- und Schultrakt ging am 10.10.1957 in Gebrauch, eingeweiht von Erzbischof Lorenz Jaeger. Architekt Josef Lukas aus Paderborn hatte den vorangegangenen Architektenwettbewerb für sich gewinnen können.
  • 1955 übergab der Gründer Bernhard Zimmermann sein Werk – das Clemens-Hofbauer-Hilfswerk für Priesterspätberufe e.V. – an die Diözesen Paderborn und Münster und zog sich am 28.10.1959 vollständig aus der Leitung zurück. Er war damals schon fast 79-jährig!
  • In Anerkennung seiner Verdienste ernannte seine Heimatstadt Bad Driburg Zimmermann zum Ehrenbürger (1953), er erhielt das Bundesverdienstkreuz (1954) und wurde von Papst Pius. XII. zum Prälaten ernannt (1956).
  • Zum 01.12.1966 wurde das Aufbaugymnasium dem mittlerweile überall entstandenen "Zweiten Bildungsweg" strukturell angepaßt und in eine vierjährige Kollegschule (Clemens-Hofbauer-Kolleg) umgewandelt.
  • Am 15.11.1967 konnte ein neues Küchengebäude mit Schwesternhaus eingeweiht werden.
  • Im August 1970 ging nach anderthalbjähriger Bauzeit ein Turnhallen-Neubau in Gebrauch.
  • Zimmermann verstarb am Karfreitag 4. April 1969, und wurde auf dem hauseigenen Friedhof im Park des Clementinums, neben der Marienkapelle, beigesetzt. An seiner Seite fanden auch einige Lehrer, Angestellte und Klemensschwestern ihre letzte Ruhe.

Das Clementinum heute in Paderborn

  • Der Erfolg des Clementinums ist beachtlich: Über 2.000 Abiturienten aus allen Regionen Deutschlands, aus Österreich und der Schweiz hat es seit 1946 hervorgebracht, von denen 900 den Priesterberuf ergriffen. 
  • Aufgrund der rückläufigen Studierendenzahlen wurde der Schulbetrieb in Bad Driburg am 30. November 1997 eingestellt, das Clemens-Hofbauer-Kolleg geschlossen.
  • Zur Schule gehen die Klementiner seither im Westfalenkolleg Paderborn, das vom Land NRW getragen wird. Im Jahr 1998 zog das Studienheim St. Klemens ganz nach Paderborn um und nennt sich nun Clementinum Paderborn. Von 1998 bis 2012 hatte es seinen Sitz in einem Gebäudeflügel des Klarissenklosters Paderborn, seit 2013 nun im Paulus-Kolleg Paderborn, Husener Straße 43.
  • Das alte Hauptgebäude des Bad Driburger Klemensheimes wurde in den Jahren 2003/2004 grundlegend saniert und modernisiert. Am 18.11.2004 wurde es von der Eigentümerin, dem "Clemens-Hofbauer-Hilfswerk für Priesterspätberufe e.V.", einer neuen Bestimmung übergeben. Es dient jetzt als "Kolping-Jugendwohnheim St. Klemens" den Jugendlichen, die in Maßnahmen der Kolping-Bildungszentren Ostwestfalen gGmbH auf den Einstieg in das Berufsleben vorbereitet werden. Schon seit 1994 hat das Kolping-Bildungswerk Räumlichkeiten im Bad Driburger Klemensheim angemietet.
  • Im Jahr 2004 hat sich auf Initiative der vielen Altklementiner der Förderverein St. Klemens e. V. gebildet, der Erbe und Auftrag der Institution mit lebendig hält. Dazu siehe hier auf dieser Seite Förderverein

90 Jahre Studienheim St. Klemens - Festprogramm

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Am 3. Mai 2012 konnte das Clementinum auf 90 Jahre seines Bestehens zurückblicken.

Wie bereits mehrfach angekündigt, werden wir dieses Ereignis nicht einfach verstreichen lassen, sondern haben für unser Festjahr folgendes Programm zusammengestellt, das wir Ihnen hier vorstellen:

  • Die äußere Feier unseres Gründungsjubiläums findet am Freitag, dem 14. September 2012, in Paderborn statt, dem Fest Kreuzerhöhung, Patronatsfest der Belecker Kreuzkapelle. Wir werden zunächst um 16.00 Uhr in der Universitäts- und Marktkirche einen festlichen Gottesdienst mit Erzbischof Hans-Josef Becker feiern und bitten dann um 17.30 Uhr zu einer Feierstunde in die Kaiserpfalz Paderborn. Musikalisch wird uns das Ensemble "Thauern & Trio" aus Paderborn in die Gründungszeit unserer Einrichtung, die 20er Jahre, entführen. Um 19.00 Uhr laden wir schließlich zum Abendessen ins Liborianum Paderborn. Dort besteht auch Möglichkeit, Übernachtungen zu buchen. Der Abend klingt gesellig aus.
  • Tags drauf, am Samstag, dem 15. September 2012, wollen wir uns auf alte Spuren begeben und uns im alten Klemensheim in Bad Driburg versammeln. Dort wird auch die Generalversammlung unseres Fördervereins St. Klemens stattfinden.
    • Priester und Diakone bitten wir, zur Eucharistiefeier am 14. September Albe und rote Stola mitzubringen!

Einladungsschreiben zu beiden Veranstaltungen sind am 15. Juni 2012 versandt worden. Sollten Sie keines erhalten haben, so nehmen Sie bitte diese Mitteilung als Einladung!

Für beide Veranstaltungen erbitten wir eine kurze formlose Anmeldung, damit Ihre Verköstigung entsprechend eingeplant werden kann.

Sie können das Einladungsschreiben auch hier herunterladen: Einladung Förderverein

  • Kurz vor dem 14. September wird unser Buch "Studienheim St. Klemens für Priesterspätberufe Belecke - Bad Driburg - Paderborn. Die Geschichte der ersten Schule des Zweiten Bildungswegs zum Abitur im deutschen Sprachraum" der Öffentlichkeit vorgestellt und übergeben.

Im Vorfeld haben bereits folgende Veranstaltungen stattgefunden:

  • Am 3. Mai 2012, unserem eigentlichen Gründungstag, luden wir per Internet herzlich nach Belecke ein. In  der dortigen Kreuzkapelle (Külbe 40) wurde unsere Einrichtung gegründet. Wir feierten deshalb dort am Donnerstag, dem 3. Mai 2012, um 18.00 Uhr eine festliche Eucharistiefeier. Anschließend baten wir die zahlreich erschienene Belecker Bevölkerung und alle angereisten Altklementiner und Freunde zum Empfang ins Pfarrheim / Jugendheim der Pfarrei St. Pankratius Belecke. Dort wurde von Rektor Hohmann ein multimedialer Rückblick auf "12 Jahre Studienheim St. Klemens in Belecke 1922-1934" geboten. → Einen Bericht finden Sie hier: Newsarchiv: 3. Mai 2012
  • Am Sonntag, dem 6. Mai 2012, wurde von Rektor Hohmann in der Waldkapelle Bad Driburg um 17.00 Uhr eine Maiandacht gehalten, um auf diese Weise die frisch restaurierte Schutzmantel-Madonna der Öffentlichkeit zurückzugeben. Sie war in den letzten Jahrzehnten mehrfach beschädigt worden und wurde in den letzten Monaten in ihrer ursprünglich farblichen Fassung fachkundig restauriert. Die Figur war übrigens am 6. Mai 1934 eingeweiht worden, sie steht jetzt also exakt 78 Jahre in unserer Waldkapelle! → Einen Bericht finden Sie hier: Newsarchiv: 6. Mai 2012
  • Anfang Juli ging ein neuer Internetauftritt ins Netz. Die bisherigen Portale www.clementinum-paderborn.de und www.clementinum.de werden dabei kräftig modernisiert und zu einem, gemeinsamen Internetauftritt zusammengebunden. Die Seiten der aktiven Klementiner und die unserer Ehemaligen sind also jetzt gemeinsam erreichbar.

15. Sept. 2012: Studienheim St. Klemens feiert 90. Geburtstag in Bad Driburg

Nachdem tags zuvor in Paderborn des 90. Gründungstages von St. Klemens gedacht worden war, sollte am Samstag, dem 15. September 2012, das ehemalige Klemensheim in Bad Driburg in den Mittelpunkt rücken:

Um 11.00 Uhr trafen sich die angereisten Gäste und Freunde von St. Klemens zunächst im großen Sitzungssaal des Driburger Rathauses, um eine Ausstellung zur Geschichte des Studienheimes zu eröffnen. Nach einem Sektempfang begrüßte Bürgermeister Burkhard Deppe alle Anwesenden und wies auf die Bedeutung hin, die das Studienheim in früheren Jahrzehnten für die Kurstadt Bad Driburg hatte. Dann ergriff Prälat Bruno Kresing aus Paderborn das Wort. Als ehemaliger Generalvikar des Erzbistums hatte er von 1974 bis 2002 als Vorsitzender des Clemens-Hofbauer-Hilfswerkes für Priesterspätberufe e.V. die Geschicke des Studienheims maßgeblich geprägt. Er würdigte die Leistung von StD iR Peter Möhring, der mit großer Sachkenntnis und viel Liebe zum Detail die Ausstellung zur Geschichte von St. Klemens konzeptioniert hatte. Schließlich führte Peter Möhring selbst in die Ausstellung ein, die bei allen Anwesenden auf großes Interesse stieß. Aufgrund des großen Zuspruchs wurde die Ausstellung über die ursprünglich geplanten 4 Wochen hinaus um zwei Wochen verlängert bis Ende Oktober 2012.

Bürgermeister Burkhard Deppe Prälat Bruno Kresing aus Paderborn StD iR Peter Möhring mit Gattin Schüler der Musikschule Bad Driburg geben mit ihren Musikbeiträgen der Feierstunde einen festlichen Rahmen Die Teilnehmer freuen sich, dass das Studienheim St. Klemens durch die Ausstellung im Rathaus neu ins Licht der Öffentlichkeit gerückt wird.


14. Sept. 2012: Studienheim St. Klemens feiert 90. Geburtstag in Paderborn

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Berufung auf dem zweiten Bildungsweg

Studienheim St. Klemens für Priesterspätberufe feiert 90. Geburtstag

Am 3. Mai 1922 gründete der spätere Prälat Bernhard Zimmermann, der damals noch Gemeindeseelsorger in Allagen an der Möhne war, in Warstein-Belecke in einem leer stehenden Wirtshaus in unmittelbarer Nachbarschaft zur historischen Belecker Kreuzkapelle eine Schule mit angeschlossenem Studienheim. Dort sollten junge Männer mit Berufsausbildung zum Abitur gelangen, um so ihrer späten Berufung zum Priestersein folgen zu können. Dieses Beispiel sollte Weg weisend sein – war das Studienheim St. Klemens doch die erste Schule im deutschen Sprachraum, die das repräsentierte, was heute als „Zweiter Bildungsweg“ eine feste Größe in der Ausbildungslandschaft ist.

Neben der Verehrung des hl. Klemens Maria Hofbauer, selber ein Spätberufener, stand von Beginn an besonders auch die Verehrung des hl. Kreuzes im Zentrum der Spiritualität des Studienheims. Erzbischof Hans-Josef Becker brachte daher in seiner Predigt während des feierlichen Pontifikalamtes in der Marktkirche seine Gedanken zum „Erkennungszeichen“ der Christen zum Ausdruck. „Hinter unseren Kreuzen verbirgt sich eine Botschaft, die wir für wert und für wichtig halten, sie öffentlich zu bekunden. Das ist jedoch kein allgemeiner Konsens – selbst bei Christen nicht“, stellte der Erzbischof fest. Das Kreuz stehe oberflächlich betrachtet für den grausamen Hinrichtungstod Jesu. Doch seien die Ereignisse des Karfreitags eingebettet in die gesamte Erlösungsgeschichte zu sehen: Anhand der Worte Jesu am Kreuz werde deutlich, dass zum Spüren des trostlosen Verlassenseins von Gott immer auch die ganze Hingabe in die liebenden Hände Gottes gehöre. „Die Kirche – und damit wir alle – ist dazu aufgerufen, diese tröstliche Botschaft des Kreuzes in die Welt nicht verstummen zu lassen“, rief Erzbischof Becker die Gottesdienstgemeinde auf.

Nach der Gründung des Studienheims besuchten zunächst nur neun Schüler die Schule, der Unterricht wurde von Geistlichen aus der Nachbarschaft erteilt. Generalvikar Alfons Hardt erinnerte in seiner Ansprache während des Festakts an die Anfänge unter schwierigen Umständen: „Im Studienheim fehlte es in den ersten Monaten an allem. Die angereisten Schüler mussten sich als erste Aufgabe bei den Bauern des Ortes Stroh besorgen oder sich aus irgendwelchen Hölzern ein Bett zimmern, um nachts einen Ort zu haben. Ohne die Unterstützung der örtlichen Bevölkerung, die vor allem auch mit Nahrungsmitteln aushalf, und ohne die Spendenfreudigkeit des katholischen Volkes in ganz Deutschland, wäre all das nicht möglich gewesen.“

Die Anzahl der Bewerber wuchs ständig: Schon nach wenigen Monaten waren es weit über hundert. Sechs Jahre nach der Gründung verlegte das St. Klemens-Studienheim seinen Hauptsitz nach Bad Driburg in einen eigens für diesen Zweck errichteten Neubau. Weitere siebzig Jahre später stand der nächste Umzug an, diesmal nach Paderborn. Das ehemalige Gebäude in Driburg wird heute als Kolping-Jugendwohnheim weitergenutzt. Bereits 1955 hatte der Gründer, Prälat Zimmermann, „sein“ Heim in die gemeinsame Verantwortung der beiden (Erz-)Bistümer Münster und Paderborn gegeben. Stellvertretend für den Münsteraner Generalvikar Norbert Kleyboldt nahm der Münsteraner Domkapitular Hans-Bernd Köppen an der Feierstunde in der Kaiserpfalz teil. Auch er betonte in seinem Grußwort die Innovationskraft der Idee von Prälat Zimmermann: „Die Motivation, Bildung zu vermitteln, hat die Kirche schon immer zu Pionierleistungen wie dieser angetrieben. Bildungsmöglichkeiten sind nicht selbstverständlich. Das St. Klemens Studienheim ist daher Beispiel gebend dafür, Menschen Wege zu eröffnen, die viele Begabungen, aber wenige Chancen haben.“

In einem durch das Ensemble „Thauern & Trio“ musikalisch begleiteten Bilder-Streifzug führte der derzeitige Rektor Dr. Rainer Hohmann die Gäste beim Festakt durch die Geschichte des Clementinums. Besonders ging er auf die Motivation Prälat Zimmermanns für die Gründung der Einrichtung ein: „Bernhard Zimmermann war selber ein Spätberufener, den es nach einer Malerlehre zum Priesterberuf hinzog. Auf dem Weg zum Nachholen des Abiturs war er auf Schritt und Tritt von Schwierigkeiten begleitet“, erklärte Hohmann. „Sein Anliegen war deshalb, nicht nur ein Gymnasium zu kopieren, sondern eine Institution zu schaffen, die die Begabungen von Erwachsenen ernst nimmt, die bereits im Berufsleben gestanden haben.“

Ulrich Schulz als Vorsitzender des Fördervereins St. Klemens betonte zum Abschluss des Festakts den Geist der „Familia Clementina“: „Die Intention des Studienheims war von Beginn an eine ganzheitliche ‚Herzens-Bildung’ und nicht nur die Vermittlung von Wissen. Dadurch ist das Clementinum für Schüler, Lehrer und die zahlreichen Helfer und Mitarbeitenden gleichermaßen zu einer geistigen Heimat geworden.“

Das Buch zum Jubiläum

Was den Gästen während der Feierstunde zum Jubiläum des Studienheims St. Klemens im
Schnelldurchlauf vorgestellt wurde, kann jetzt auch ganz in Ruhe nachgelesen werden: Pünktlich zum Jubiläum ist ein Buchprojekt realisiert worden, das im Bonifatius-Verlag erschienen ist und ab sofort überall im Buchhandel bezogen werden kann:

Rainer Hohmann/ Ulrich Schulz (Hg.):
Das Studienheim St. Klemens für Priesterspätberufene Bad Driburg, Belecke,
Aschaffenburg und Paderborn (1922-2010). Zur Geschichte der ersten Schule des
Zweiten Bildungswegs zum Abitur im deutschen Sprachraum. Bonifatius-Verlag. Paderborn 2012
ISBN 978-3-89710-524-9

(pdp-n-14.09.2012)

Zur Feier des 90-jährigen Gründungsjubiläums des Studienheims St. Klemens waren viele Festgäste in der Paderborner Kaiserpfalz erschienen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Rektor des Clementinums, Dr. Rainer Hohmann, führte die Gäste launig durch die Geschichte des Studienheims.

 

Die Gruppe Thauern & Trio (hier v.l. Markus Maurer, Georg Thauern) erfrischt mit Liedern im Stil der 1920er Jahre, die textlich abgestimmt sind auf die Bild- und Redebeiträge der Festveranstaltung.

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit einem Buch zum 90. Geburtstag gratuliert sich die „Familia Clementina“ quasi selbst. Die Herausgeber und Mit-Autoren überreichten je ein druckfrisches Exemplar an Generalvikar Alfons Hard und Domkapitular Hans-Bernd Köppen, der den Münsteraner Generalvikar Norbert Kleyboldt vertrat. Von links nach rechts: Bernd Gehlhaus, Professor Hans Walter Wichert, StD iR Peter Möhring, Domkapitular Hans-Bernd Köppen, Ulrich Schulz, Generalvikar Alfons Hardt, Professor Dr. Karl Hengst und Dr. Rainer Hohmann.  


3. Mai 2012: Studienheim St. Klemens feiert 90. Geburtstag in Belecke

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In diesem Jahr kann das Studienheim St. Klemens für Priesterspätberufe auf 90 Jahre seines Bestehens zurückblicken: Am 3. Mai 1922 gründete der spätere Prälat Bernhard Zimmermann, damals noch Pfarrverweser in Allagen an der Möhne, in einem ehemaligen Wirtshaus neben der Kreuzkapelle in Belecke eine Schule, welche junge Männer mit Berufsausbildung, die Priester werden wollten, zum Abitur führen sollte. Aus den anfänglich neun Schülern waren fünf Jahre später 130
geworden. Im Entstehen begriffen war – auch dank der Unterstützung der Belecker Bevölkerung – die erste Schule des gesamten deutschen Sprachraums, die sich speziell ausrichtete auf das, was man heute wie selbstverständlich den ‚Zweiten Bildungsweg‘ nennt.

Um dieses Ereignis nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, luden wir die Belecker Bevölkerung herzlich ein, am 3. Mai 2012 unseren 90. Gründungstag mit uns zu begehen:

  • Zur abendlichen Eucharistiefeier in der Kreuzkapelle, die Rektor Dr. Rainer Hohmann gemeinsam mit dem Belecker Pfarrer Markus Gudermann zelebrierte, fanden sich zahlreiche Belecker Bürger und auch Altklementiner aus der näheren Umgebung ein, die Kapelle konnte gar nicht alle Personen fassen. Rektor Hohmann ging in seiner Predigt vom Fest "Kreuzauffindung" aus, das bis zur Liturgiereform immer am 3. Mai gefeiert worden war, also auch am Gründungstag des Clementinums im Jahr 1922. Von der Kreuzauffindung durch Kaiser Konstantins Mutter Helena, die in den Zusammenhang der sog. "Konstantinischen Wende" gehört, in deren Folge das Christentum zur offiziellen Religion des römischen Reiches wurde, schlug er einen Bogen in die heutige Zeit, da die Christen in Westeuropa herausgefordert sind, sich als profilierte Minderheit zu bewähren.
  • Im Anschluss an die Messfeier lud das Clementinum Paderborn gemeinsam mit dem Förderverein St. klemens zu einem Empfang ins Belecker Pfarrheim. Getränke und ein Imbiss werden gereicht und Rektor Hohmann referierte anhand von alten Lichtbildern spannend über die 12 Jahre, die das Studienheim St. Klemens in Belecke (1922-34) bestanden hatte. Da die Anzahl der Bewerber von überall her die zur Verfügung stehenden Plätze bei weitem übertraf, verlegte die Einrichtung schon 1928 ihren Sitz von Belecke nach Bad Driburg in einen eigens für diesen Zweck errichteten großen Neubau. Gleichwohl blieb das Studienheim in Belecke noch bis zu seiner durch die Nationalsozialisten erzwungenen Schließung am 31. Juli 1934 als Filiale bestehen. Die Kreuzkappelle diente den Schülern in all diesen Jahren stets als ‚Hauskapelle‘.

3. Mai 2012 Kreuzkapelle Belecke    

  Rektor Dr. Hohmann (l.) und Pastor Markus Gudermann (r.)  

 
Die Lokalpresse hat ausführlich über unsere Veranstaltungen in Belecke berichtet. Hier die Berichte als PDF-Datein zum Ansehen:

Soester Anzeiger bzw. Der Patriot 107 (05.05.2012) unten.pdf

Westfalenpost 105 (05.05.2012).pdf

Altklementiner im Kreis von Rektor Hohmann, StD iR Peter Möhring und dem früheren Präfekten Dr. Arnurlf Vagedes am 3. Mai 2012 in Belecke (Foto: Westfalenpost, Susanne Löbbert)


Ausflugstip: Das Pfarrhaus Allagen heute im Freilichtmuseum Detmold

Besichtigen Sie das Zimmer, in dem Vikar Zimmermann die Dienstgespräche mit seinem Pfarrer führte!

Der Gründer des Clementinum, Prälat Bernhard Zimmermann, wurde 1916 als frisch geweihter Neupriester der Pfarrei Allagen als Vikar zugewiesen. Von Allagen aus gründete er 1922 das erste Klemensheim in Belecke. Sein Dienstherr in Allagen war Pfarrer Josef Schafmeister, der schon bald drei Jahrzehnte am Ort tätig war. Mit seiner Schwester Antonie bewohnte und bewirtschaftete Schafmeister von 1887 bis zu seinem Tod im Jahr 1919 das Pastorat Allagen, ein hübsches Fachwerkhaus von 1733 mit Schiefereindeckung.

Das Haus wurde 1968 vor Ort abgebaut und ins Freilichtmuseum Detmold verbracht. Dort ist es seit 2002 im so sog. "Paderborner Dorf" im Zustand des frühen 20. Jahrhundert und im detailgetreuen Einrichtungsstil des Historismus der sogenannten Gründerzeit zu besichtigen.

Im Dienstzimmer des Pfarrers hängt an der Wand ein Glückwunschschreiben, das Pfarrer Schafmeister zu einem Jubiläum erhielt. Dort ist als Mitunterzeichner auch Vikar Bernhard Zimmermann verewigt.

 

 

 

 

Adresse:

Freilichtmuseum Detmold - Westfälisches Landesmuseum für Völkerkunde

Krummes Haus, 32760 Detmold

www-lwl-freilichtmuseum-detmold.de

Das Museum ist vom 1. April bis 31. Oktober geöffnet.

 

 

Das Pastorat Allagen ist auch gut dokumentiert im:

FREILICHTführer, hrsg. von Jan Carstensen und Heinrich Stiewe. Detmold 2009 (ISBN 978-3-926160-46-1), EUR 6,00.

Diesem Buch ist auch obiges Foto entnommen.


Unsere Waldkapelle am Hoppenberg in Bad Driburg

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Wer vom früheren Klemensheim, der heutigen "Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber" des Landes NRW, Nordfeldmark 4, am Nordrand von Bad Driburg ein kurzes Viertelstündchen durch den schattigen Weg am Waldrand ortseinwärts wandert, findet bald unter hochstämmigen Bäumen unsere Marienkapelle. Es war und ist heute noch immer der Lieblingsplatz der Klementiner und ein viel aufgesuchtes Wanderziel von Bad Driburger Bürgern oder Kurgästen des Heilbades.

  • Schon im Jahr 1932 wurde an dieser Stelle nach Entwurf zweier im Clementinum angestellter Schreinergesellen aus Dortmund-Derne eine kleine Holzkapelle zu Ehren der Gottesmutter (8-10 qm) errichtet. Es kann gut sein, dass der spätere Märtyrer Eduard Müller (Seligsprechung am 25.06.2011), selbst Schreiner von Beruf, hierbei mitwirkte, da er als Klementiner stets Zuverdienstmöglichkeiten annehmen musste, um sein Schulgeld aufbringen zu können.

Waldkapelle von 1932

  • Der Kölner Bildhauer Paul Rautzenberg schuf 1934 für die Kapelle eine schöne Schutzmantelmadonna, die auf ihrem Schoß aufrecht stehend das Jesuskind trägt und ihren Mantel über zwei Schüler breitet, von denen der eine andächtig die Hände faltet, während der andere studiert - "ora et labora" steht auf dem Schemel zu Füßen Mariens. "Unsere liebe Frau von St. Klemens - Schutzpatronin der Jugend" steht auf dem Steinsockel darunter. Auch Eduard Müller wird dieses Bild gekannt und wie alle Klementiner hier Zuflucht im Gebet gefunden und eine Kerze angezündet haben, insbesondere vor Klausuren und Prüfungen...

Schutzmantelmadonna von Paul Rautzenberg 1934

  • Während der schweren Kriegsjahre fern der Heimat war die Schutzmantelmadonna für viele Klementiner eine trostreiche Erinnerung, wie wir aus Feldpostbriefen wissen: "... sollten wir einmal aus diesem Kriege herauskommen, treffen wir uns bei der Mutter im Driburger Tal!" Doch leider kehrten ca. 200 Klementiner aus dem Krieg nicht mehr zurück.
  • Wind und Wetter hatten der Holzkapelle im Laufe der Jahre arg zugesetzt. Deshalb stiftete der Konrektor des Studienheims, selbst Absolvent der Schule, Johannes Kley (gebürtig aus Ahrweiler) - er liegt auf dem kleinen Friedhof neben der Kapelle begraben - im Jahr 1952 den schmucken, kleinen Bruchsteinbau, den wir noch heute vorfinden. Er wurde errichtet nach Entwurf der Architektenbrüder Hermann und Edgar van de Sandt aus Kleve. Kley war durch einen Gewinn im Fußball-Toto unerwartet in den Besitz von 68.000 DM gelangt, die er zur Verfügung stellte. Daher heißt die Kapelle im Volksmund auch "Santa Maria del Toto" oder "Lotto-Kapelle". In der Apsis der Kapelle ist ein Glasrohr mit Erde aus dem Marienwallfahrtsort Lourdes vermauert. Die Schutzmantelmadonna der alten Holzkapelle steht seither auf einem richtigen Altar. Unsere Liebe Frau von St. Klemens lautet die Inschrift auf ihrem Steinsockel. Die Klementiner gestalteten damals die Umgebung der Kapelle, die sich aus heimischen Muschelkalk und eingedeckt mit Buntsandsteinplatten aus dem Solling harmonisch in die Landschaft einschmiegt, zu einer schönen Anlage. Waldkapelle am Hoppenberg in Bad Driburg  
  • Damit ging zugleich ein Versprechen in Erfüllung, das der Gründer und Rektor des Clementinums, Prälat Bernhard Zimmermann, zwölf Jahre zuvor, am 1. April 1941, gegeben hatte, als das Studienheim von den Nationalsozialisten enteignet und geschlossen worden war. Die im Grundstein vermauerte Urkunde berichtet davon:

"An dieser Stelle erbauten wir im Jahre 1932 eine Holzkapelle zu Ehren der Gottesmutter. Als im Jahre 1941 das Studienheim St. Klemens zwangsweise enteignet wurde, versprach ich im Falle der Rückkehr, an dieser Stelle eine Steinkapelle zu bauen...Hier beteten wir, als wir im ersten Kriegsjahr zur Front mußten.Hier wurde gebetet, als das Heim gewaltsam seiner Bestimmung entzogen wurde.Hier beteten die ersten Heimkehrer, die das Werk des Wiederaufbaues in ihre Hände nahmen.Hier wurde gebetet, als in den Nachkriegsjahren so mancherlei Not die Kraft des Wiederaufbaues zu lähmen drohte.Nun also ist eine neue, eine schönere Kapelle erstanden.Es ist eine tröstliche Gewißheit, daß so das Lob Mariens an dieser Stelle nicht abreißen wird und daß aus den stillen Gebeten vor dem Bild unserer Lieben Frau sicher reiche Gnaden hinab ins Tal und zu den hoffenden Menschen getragen werden."

  • Um den zahlreichen Kriegstoten ein ehrendes Andenken zu bewahren, wurden 1968 rechts neben der Kapelle drei Steinskulpturen aufgestellt: Auferstandener Christus (Mitte, 2,50 m), Judaskuss (links, 0,5 m), kreuztragender Christus (rechts, 0,5 m). Sie stammen aus der Werkstatt des Bildhauers Heinrich Lückenkötter aus Oelde, dem Bruder des damaligen zweiten Rektors und ehemaligen Schülers von St. Klemens, August Lückenkötter.
  • Auferstandener v. Heinrich Lückenkötter 1968 Die zweite Kapelle hat im Laufe der Jahre viel erlebt. So war sie nicht immer Ort der Ruhe und des Gebetes, sondern wurde manchmal auch ein Opfer des Vandalismus. Umso mehr gilt es diesen Ort zu schützen und zu pflegen, damit dort auch künftig viele Menschen Einkehr finden können und Hilfe und Rat im Gebet.
  • Im Jahr 2007 wurde für die Madonnenfigur der Kapelle ein Schutzgehäuse angefertigt. Im Jahr 2012 - pünktlich zum 90. Gründungsjubiläum von St. Klemens - konnte die Figur fachgerecht restauriert werden. Die ursprüngliche Farbfassung, die aufgrund von Beschädigungen verloren gegangen war, wurde dabei wieder hergestellt.
  • Die Klementiner, Altklementiner und Freunde von St. Klemens treffen sich jeweils am Freitag vor Allerseelen um 15.00 Uhr zu Gebet, Totengedenken und Gräbersegnung an der Kapelle.

Relief "Erzengel Michael tötet den Drachen" über dem Portal der Marienkapelle


Kirchenzeitung "Der DOM" berichtet über unsere Waldkapelle

In der Ausgabe Nr. 18 vom 6. Mai 2012 berichtete die Der DOM, die Kirchenzeitung des Erzbistums Paderborn ausführlich über unserer Waldkapelle in Bad Driburg.

DerDOM 06.05.2012.pdf

 

Eine Woche zuvor hatte die Kirchenzeitung (Der DOM Nr. 17 vom 29. April 2012) bereits ein Foto der Skulptur "Auferstandener", welche unter den Bäumen neben der Driburger Waldkapelle steht, abgedruckt und ausgedeutet:

DerDOM 29.04.2012.pdf

Ausführliche Informationen zu unserer Waldkapelle finden Sie auch auf dieser Page im Menü Trägerverein


6. Mai 2012: Restaurierte Schutzmantelmadonna zurück

Die Schutzmantelmadonna in unserer Waldkapelle in Bad Driburg war in den letzten Jahrzehnten zweimal Opfer von Vandalismus geworden.

Im Jahr 1998 wurde sie mit roter Farbe besprüht und musste völlig abgebeizt werden (s.u. Foto). Anfang Oktober 2006 wurde sie angesengt, zudem schlug man Maria und Jesus die Nasen und Oberlippen ab (s.u. Zeitungsbericht).

Wir entschlossen uns daher im Jahr 2007, die Figur durch Anbringen eines Schutzgehäuses für die Zukunft zu sichern. Im Juli 2011 gaben wir die Figur dann in die Hände fachkundiger Restauratoren, um noch immer sichtbare Spuren der Beschädigung bearbeiten und die ursprünglich farbliche Fassung wiederherstellen zu lassen.

Rechtzeitig zu unserem 90-jähriges Gründungsjubiläum am 3. Mai 2012 war die Figur in alter Schönheit wiederhergestellt. Sie wurde im Rahmen einer feierlichen Maiandacht am Sonntag, dem 6. Mai 2012, von Rektor Dr. Hohmann vorgestellt. Dazu hatten sich gut 70 Personen an der Waldkapelle eingefunden, die freudig in die Loblieder einstimmten und mitbeteten.

Wir danken herzlich unserem Förderverein St. Klemens e.V., der die Kosten der Restaurierung zu 100% übernommen hat!

Ausführlichere Informationen zu unserer Waldkapelle finden Sie im Menüpunkt Trägerverein

Schutzmantelmadonna von Paul Rautzenberg 1934

  Beschädigung 1998.

 

Zeitungsbericht Oktober 2006 über die Beschädigung der Schutzmantelmadonna.

         


ehemalige Rektoren des Studienheims St. Klemens

1. Prälat Bernhard Zimmermann

Erzbistum Paderborn

1922-1959

† 04.04.1969

2. August Lückenkötter, Altklementiner

Bistum Münster

1959-1963

† 29.07.1972

3. Alois Stüper

Bistum Münster

1964-1970

† 17.07.2011

4. Prälat Dr. Heinz Gerwers

Bistum Münster

1970-1977

† 16.08.2015

5. Prälat Heinz Lehrmann

Erzbistum Paderborn

1978-1982

† 31.07.2022

6. Msgr. Siegmund Samp

Erzbistum Paderborn

1982-2004

† 30.06.2020

7. Dr. Rainer Hohmann

Erzbistum Paderborn

2004-2016

 

ehemalige Präfekten und Spirituale des Studienheims St. Klemens

Spirituale:

  • Dr. Joseph Züger (Wil / St. Gallen)
8.1949 - 4.1951  
  • Kaplan Petasch (Bistum Köln)
2.1951 - 1954  
  • Johannes Leidinger (Wanne-Eickel) Militärpfr iR
5.1954 - 57 († 14.07.1983)
  • P. Apollinaris Miehe O.P.
9.1957 - 60 (†)
  • Hans Heilkenbrinker
1960 - 70 († 15.10.2005)
  • Theodor Buckstegen
1970 - 78 († 22.10.2023)
  • Wolfgang Spindelmann
1978 - 86 († 23.08.2020)
  • Norbert Ketteler, Altklementiner
1986 - 90  
  • Jürgen Saget
1990 - 94  
  • Pfr.i.R. Heinrich Huneke
1994 - 98 († 14.10.2005)
  • Pastor Liudger Gottschlich
2009-10.2010  
  • Pastor Reinhard Isenberg
11.2010-2014  

Präfekten:

  • Kaplan Petasch, Altklementiner
2.1951-1954
  • Johannes Leidinger
1954 - 59 († 14.07.1983)
  • Bernhard Krause, Altklementiner

1959 - 61

 
  • Heinrich Schwenke
1-8.1961  
  • Günter Lange
1961 - 64  
  • Paul Josef Cordes
1962 - 66  
  • Franz Kohlschein
1964 - 69  
  • Josef Obergassel
1966 - 68  
  • Wolfgang Braun
1969 - 78 († 02.01.2020)
  • Arnulf Vagedes
1969 - 78 († 01.12.2021)
  • Siegried Schink
1978 - 83 († 29.10.2023)
  • Wolfgang Brieden
1983 - 87  
  • Bernhard Reitnauer, Altklementiner
1987 - 7/88  
  • Rolf Gärtner
8/1988 - 89  
  • Markus Jacobs
1991 - 94

ehemalige Schulleiter "Gymnasium Clementinum" und "Clemens-Hofbauer-Kolleg"

  • Die Arnsberger Bezirksregierung, deren Schulaufsicht das Clementinum seit seiner Gründung am 03.05.1922 in Warstein-Belecke zunächst unterstand, übertrug die Schulleitung dem "Nichtfachmann" und Gründer des Werkes, Vikar Bernhard Zimmermann.
  • Als das Clementinum 1928 nach Bad Driburg übersiedelte, bestellte dieser Prof. Bernhard Puppe (1873-1966), der schon seit 1924 am Clementinum unterrichtete, zum ersten hauptamtlichen Schulleiter. Den  "Professor" durfte Puppe als Berufstitel bzw. Ehrentitel tragen, es handelte sich nicht um einen Amtstitel.
  • Mit der ersten staatlichen Anerkennung im Jahr 1932 wurde das Clementinum der Aufsichtsbehörde Münster unterstellt; als Schulleiter wurde Studienrat Emil Ullrich (gebürtig aus Speyer, 1887-1965) eingesetzt, der die Schule bis zur Auflösung durch die Nationalsozialisten 1941 erfolgreich leitete.
  • Nach Kriegsende mußte für die Schule erneut die staatliche Anerkennung bei der "Provinz Westfalen" beantragt werden, sie wurde am 09.11.1946 gewährt. Die Schule durfte sich nun Gymnasium Clementinum nennen und war als sechsjähriges altsprachliches Aufbaugymnasium angelegt. Auch durfte die Abiturprüfung jetzt in eigener Zuständigkeit durchgeführt werden. Als Schulleiter wurde der in Bad Driburg lebende geistliche Studienrat i.R. Dr. Bernhard Heinemann am 05.12.1946 bestätigt, der sein Amt bereits im Frühjahr 1946 angetreten hatte, als der Schulbetrieb nach der Kriegspause mit offizieller Genehmigung wieder angelaufen war. Er trat am 10.04.1954 in den Ruhestand.
  • 1954 übernahm Gerhard Werner (*1911 in Königshütte/Schlesien) das Amt des Schulleiters und behielt es bist 1970. Er war 1947 aus Reichenbach als Mathematiker ans Clementinum gekommen. Zum 1.5.1956 wurde er vom Kultusministerium als Oberstudiendirektor bestätigt. Nach zähen Verhandlungen mit dem Kultusministerium gelang es ihm, zum 01.12.1966 die Schule an den inzwischen überall entstandenen Zweiten Bildungsweg anpassen zu lassen. Die Schule wurde so in ein "vierjähriges altsprachliches Institut zur Erlangung der Hochschulreife mit einem möglichen einjährigen Vorkurs" umgewandelt. Sie hieß nun Klemens-Hofbauer-Kolleg.
  • Von 1946 bis 1951 war schon der Salzkottener Altsprachler Dr. Anton Gemmeke (*1912) Lehrer im Clementinum gewesen. 1957 ans Clementinum zurückgekehrt, war er lange Jahre stellvertretender Schulleiter und wurde 1970 schließlich zum Schulleiter ernannt. Er leitete als OStD die Schule von März 1970 bis Juli 1975.
  • OStD Friedrich Herzig (*1922) leitete die Schule von 1975-1986. Er stammte aus Eizersdorf, Kreis Freyung im südlichen Bayerischen Wald und gehörte dem Kollegium des Clementinums seit 1951 an.
  • Von 1986-1987 war StD Heinz Menzel kommissarischer Leiter der Kollgschule, bis
  • StD Peter Möhring seinen Dienst am 02.02.1987 antrat. Er hatte die Schulleitung inne bis zur Auflösung der Schule am 30.11.1997.

Unser Namensgeber: der hl. Klemens Maria Hofbauer

Klemens M. Hofbauer.jpg

Wer mehr über Klemens Maria Hofbauer wissen möchte, empfehlen wir die Informationsseite der deutschsprachigen Redemptoristen: http://www.redemptoristen.com/index.php?id=heilige